STUDIE: VERBRAUCHER WOLLEN NACHHALTIGE BANKEN – WISSEN ABER ZU WENIG!
Eine aktuelle Studie der YouGov zeigt: Verbraucher sind mehrheitlich an nachhaltigen Geldanlagen interessiert, wissen aber oft zu wenig über das Portfolio ihrer Bank. So weiß rund die Hälfte der Befragten nicht, ob ihre Hausbank nachhaltige Produkte anbietet.
Die Studie belegt zudem, dass nur knapp 10% der Befragten das Nachhaltigkeitsrating ihrer Bank kennen und verstehen. Hier scheint es noch eine große Diskrepanz zwischen den transparent veröffentlichten Daten der Banken und dem Wissen der Kunden zu geben. Die aktuelle Umfrage von YouGov, die bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde, zeigt zudem, dass das Wissensdefizit auf Kundenseite auch die Bereitschaft zum Kauf nachhaltiger Geldanlagen senkt.
Auffällig ist, dass auch nach der dritten Erhebung der Studie (zuvor 2021 & 2019) keine signifikanten Veränderungen zu erkennen sind. So stagnieren die Aussagewerte der Befragten in der Schweiz, Deutschland und Österreich bei rund 55%, wenn es um die Kenntnis nachhaltiger Produkte ihrer Banken geht. Auch das Nachhaltigkeitsrating der eigenen Bank bleibt bei 93% der Deutschen, 92% der Österreicher und 89% der Schweizer gänzlich unbekannt – ohne nennenswerte Veränderung gegenüber 2021.
Dennoch fordern immer mehr Kunden von den Banken ein Umdenken: Banken sollen durch ihre Prozesse und Produkte selbst nachhaltig handeln. So konnte vor allem in Deutschland ein verstärktes Interesse festgestellt werden, ob und wie die Hausbank ihre Strukturen nachhaltiger gestaltet.
Auf der anderen Seite ist die Eigeninitiative zum Kauf nachhaltiger Geldanlagen nach wie vor gering. Zum einen gibt nur ein geringer Anteil der Befragten an, die Bank wechseln zu wollen, nur weil eine andere Bank mehr Nachhaltigkeit im Portfolio hat. Zum anderen ist das Thema Nachhaltigkeit nur für vier Prozent der Deutschen und Österreicher sowie fünf Prozent der Schweizer das wichtigste Kriterium bei Geldanlagen. Andere Einflussfaktoren wie eine sichere Rendite sowie die Kosten beim Kauf von Anleihen, Fonds und Aktien sind für einen Großteil der Befragten von höchster Relevanz. Rund die Hälfte lehnt es zudem ab, zugunsten nachhaltigerer Produkte auf Rendite zu verzichten. (Deutschland: 54%, Österreich: 47% Schweiz: 40%).
Besonderes Augenmerk legte die Studie auf die Qualität der Beratung zu nachhaltigen Finanzprodukten. Kunden, die diese Dienstleistung in Anspruch nehmen, fühlen sich mehrheitlich gut beraten. Zudem hält ein Großteil der befragten Kunden das nachhaltige Produktportfolio ihrer Bank für glaubwürdig. (Deutschland: 82%, Österreich: 86%, Schweiz: 85%).
Fazit: Immer mehr Kunden fordern ein nachhaltiges Umdenken ihrer Bank. Dennoch sind viele Kunden nicht bereit, für nachhaltige Geldanlagen höhere Kosten oder Mehraufwand in Kauf zu nehmen. Das Wissensdefizit der Kunden über das nachhaltige Produktportfolio ihrer Bank sowie deren Nachhaltigkeitsrankings könnte einen Einfluss auf die geringe Bereitschaft zu nachhaltigen Geldanlagen haben. Hier besteht Nachholbedarf seitens der Banken, ihre Kunden zu informieren. Die durchweg positive Resonanz der Kunden auf die Beratung zu nachhaltigen Finanzprodukten zeigt, dass sich Nachhaltigkeitsberatung lohnt.
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