Potentiale der Circular Economy – Das Investment in die Zukunft
Im Januar 2024 hat die weltweit aktive Organisaion Circle Economy Foundation ihren „Circularity Gap Report 2024“ veröffentlicht. CURENTIS fasst für Sie die wichtigsten Ergebnisse zusammen.
Die Circular Economy, auch bekannt als Kreislaufwirtschaft, ist ein Konzept, das in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Angesichts der drängenden Herausforderungen des Klimawandels und der Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung stellt sich die Kreislaufwirtschaft als eine transformative Lösung dar, die das Potenzial hat, sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile zu generieren. Für das Finanzwesen bietet die Kreislaufwirtschaft nicht nur eine Chance, in nachhaltige Geschäftsmodelle zu investieren, sondern auch die Möglichkeit, aktiv zur Reduzierung von Emissionen und zur Förderung einer globalen nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
Was ist Kreislaufwirtschaft
Bei der Kreislaufwirtschaft handelt es sich um ein Modell, das auf die Minimierung von Abfall und die Maximierung der Wiederverwendung von Ressourcen abzielt, indem ein Stoffkreislauf generiert wird. Im Gegensatz zur traditionellen, linearen Wirtschaft, die auf dem Prinzip „Ressourcenabbau, Nutzung, Entsorgung“ basiert, fördert die Kreislaufwirtschaft die Wiederverwendung, Reparatur, Renovierung und das Recycling von Produkten und Materialien.
Damit ist sie Teil einer ressourceneffizienten, nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise, die die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen fördert und damit planetare Grenzen respektiert. In einer Kreislaufwirtschaft werden Rohstoffe effizienter genutzt und Abfall minimiert. Damit strebt die Kreislaufwirtschaft eine ökologisch nachhaltige, giftfreie und vollständig rezyklierende Wirtschaft an.
Die Nachhaltigkeit der Circular Economy
Durch die Reduzierung des Materialverbrauchs und die Maximierung der Ressourceneffizienz trägt die Kreislaufwirtschaft dazu bei, Emissionen zu reduzieren und die Umweltbelastung zu minimieren. Nach Schätzungen aus dem neusten Circularity Gap Report 2024 hat die Kreislaufwirtschaft das Potenzial, die heute entstehenden Emissionen, um bis zu 40% zu reduzieren. Dies wäre ein bedeutender Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Erreichung der globalen Klimaziele.
Zu den wichtigsten Erkenntnissen des auf wissenschaftliche Recherchen gestützten Berichts gehören:
- Globale Materialnutzung: Trotz der wachsenden Popularität des Konzepts der Kreislaufwirtschaft hat sich die Nutzung von Primärmaterialien nicht verringert. In den letzten fünf Jahren wurden weltweit rund 500 Milliarden Tonnen Materialien verbraucht – fast ebensoviel wie im gesamten 20. Jahrhundert.
- Reduzierung der Emissionen: Der Bericht prognostiziert, dass die Kreislaufwirtschaft das Potenzial hat, die Emissionen um 40% zu reduzieren. Dies wäre ein bedeutender Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Erreichung der globalen Klimaziele.
- Wirtschaftliche Potenziale: Es ist absehbar, dass durch das Wirtschaftswachstum im Bereich der Circular Economy weltweit eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze generiert werden. Zusätzlich wird insbesondere durch die Einführung der Right-to-Repair-Gesetzgebung der EU im Jahr 2025 wird der Markt für Reparatur und Wiederverwendung in den nächsten 15 Jahren auf ein Potenzial von 176,5 Milliarden EUR geschätzt.
- Unterschiedliche Strategien für verschiedene Länder: Der Bericht empfiehlt, je nach Einkommensniveau der Länder, unterschiedliche Strategien. Länder mit hohem Einkommen sollten ihren Materialverbrauch drastisch reduzieren, während mittlere Einkommensländer ihren Verbrauch stabilisieren und Niedrigverdienerländer ihren Verbrauch erhöhen sollten, um die Grundbedürfnisse ihrer Bevölkerung zu erfüllen.
- Politische und rechtliche Rahmenbedingungen: Es wird empfohlen, die „Spielregeln“ zugunsten zirkulärer Praktiken zu ändern. Dazu gehören Anreize für nachhaltige und zirkuläre Praktiken durch die Anpassung von Gesetzen und Rahmenbedingungen, um diese Praktiken zu fördern. In diesem Zusammenhang wird empfohlen, Finanzierungsinstrumente und Buchhaltungsstandards neu zu überdenken, um Investitionen in die Kreislaufwirtschaft zu fördern und die Preise von nicht nachhaltigen Produkten durch Besteuerung zu erhöhen.
Die Rolle der Banken in der Circular Economy
Wie in vielen Dingen der Nachhaltigkeit können auch hier Banken ein großer Treiber zur Förderung nachhaltiger Produkte und damit der Unterstützung des ökologischen Wandels sein.
Indem Banken Finanzierungen für Unternehmen bereitstellen, die sich auf die Entwicklung und Herstellung nachhaltiger Produkte durch Anwendung des Prinzips der Kreislaufwirtschaft konzentrieren, können sie zum ökologischen Wandel beitragen. Dieser bezeichnet den von der EU festgelegten Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft.
Fazit
Investitionen in die Kreislaufwirtschaft bieten nicht nur die Möglichkeit, zur Reduzierung der Umweltbelastung beizutragen, sondern auch signifikante wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Der Circularity Gap Report 2024 betont die Dringlichkeit, von Diskussionen und Debatten zu konkreten Maßnahmen überzugehen, um die notwendige Transformation hin zu einer nachhaltigeren, zirkulären Wirtschaft zu beschleunigen. Für Finanzinstitute bietet sich aber auch ohne regulatorische Vorgaben bereits heute die Gelegenheit ganz vorne im Zukunftsinvestment mit dabei zu sein.
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Sources:
https://www.circularity-gap.world/2024
https://reform-support.ec.europa.eu/what-we-do/green-transition_de