CSRD-Umsetzung in Deutschland verzögert sich: Durchatmen oder Chance nutzen?
Dieser Artikel beleuchtet die aktuelle Situation zur Verzögerung der CSRD-Umsetzung in Deutschland, die Auswirkungen auf Unternehmen und die geplanten Vereinfachungen der EU-Berichtspflichten. Zudem wird die Empfehlung der CURENTIS AG zur proaktiven Vorbereitung auf die kommenden Anforderungen vorgestellt.
Die Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) in deutsches Recht verzögert sich erheblich. Entgegen der ursprünglichen Planung wird die CSRD für das Geschäftsjahr 2024 in Deutschland nicht anwendbar sein. Der Grund dafür liegt in der politischen Instabilität nach dem Bruch der Regierungskoalition und den damit verbundenen Verzögerungen im Gesetzgebungsprozess. Das CSRD-Umsetzungsgesetz wird voraussichtlich erst recht spät im Jahr 2025 verabschiedet werden. Diese Verzögerung betrifft hauptsächlich große börsennotierte Unternehmen, die ursprünglich ab dem 1. Januar 2024 berichtspflichtig gewesen wären. Für Unternehmen, die ab dem Geschäftsjahr 2025 (mit Berichterstellung in 2026) unter die CSRD-Pflichten fallen, wird diese Verzögerung erwartungsgemäß keine Auswirkungen haben, da bis dahin eine Umsetzung in deutsches Recht erfolgt sein sollte.
Parallel dazu hat die Europäische Kommission eine Initiative zur Vereinfachung der ESG-Berichtspflichten angekündigt. Ziel ist es, die teils überlappenden Anforderungen aus CSRD, Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) und EU-Taxonomieverordnung zu konsolidieren. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen strebt eine Reduzierung der Berichtspflichten um mindestens 25% für alle Unternehmen und um 35% für KMUs an.
Unternehmen sollten die durch die Verzögerung gewonnene Zeit strategisch nutzen und ihre Vorbereitungen auf die CSRD fortsetzen. Das Jahr 2025 kann idealerweise als Testlauf dienen. Dies bietet die Gelegenheit, Prozesse zu optimieren, Datenlücken zu schließen und die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu verfeinern. Insbesondere größere Finanzinstitute sollten beachten, dass sie voraussichtlich weiterhin einen Großteil der aktuellen Anforderungen erfüllen müssen.
Für Unterstützung bei der Vorbereitung auf die kommenden regulatorischen Anforderungen steht die CURENTIS AG Unternehmen zur Seite und hilft ihnen dabei, die Chancen einer nachhaltigen Unternehmensführung voll auszuschöpfen.
Zum Autor:
Philipp Ehren ist seit 2021 Senior Consultant der CURENTIS AG. Er ist unser Spezialist für Sustainable Finance und verfügt über mehrjährige Erfahrungen aus der Projektarbeit im Risikomanagement mit dem Schwerpunkt auf IT-Anwendungen. Darüber hinaus ist er ausgebildeter Projektmanager.