EBA-Stresstest 2025: Deutschlands Banken beweisen Resilienz
Die deutschen Finanzinstitute haben im diesjährigen EU-weiten Stresstest ihre Krisenfestigkeit unter Beweis gestellt. Trotz eines simulierten Wirtschaftseinbruchs von 7,5 % und einem strengen Krisenszenario zeigen sich deutsche Banken robust. Zwar fiel ihre harte Kernkapitalquote im Schnitt stärker als im EU-Vergleich, doch lagen sie dank solider Ausgangskapitalausstattung am Ende über dem europäischen Durchschnitt. Stabile Aktiva und bessere Erträge trugen zusätzlich zur Widerstandsfähigkeit bei.
Der europaweite Stresstest 2025, den die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) durchführte, bestätigt insgesamt die Widerstandskraft des Bankensektors im Euroraum. An der Überprüfung nahmen 96 Banken aus der Eurozone sowie 13 weitere Institute außerhalb teil. Für Deutschland waren insgesamt 21 Banken einbezogen. Der Stresstest basierte auf zwei Szenarien: einem realistisch eingeschätzten Basisszenario und einem hypothetischen Krisenszenario. Letzteres ging von einem starken Konjunktureinbruch, anhaltend hoher Inflation, steigenden Zinsen sowie geopolitischen Spannungen aus. Für Deutschland wurde ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 7,5 % über drei Jahre modelliert, für den gesamten Euroraum ein Minus von 6,2 %.
Im Vergleich mit europäischen Banken fiel der Rückgang der CET1-Quote deutscher Institute im Schnitt höher aus – was vor allem daran lag, dass sie mit einem stärkeren Kapitalpolster in den Test gestartet waren. Neben der starken Ausgangsbasis trugen auch ein verbesserter Zinsüberschuss und die weiterhin stabile Qualität der Bankaktiva zur positiven Bilanz bei.
Zum ersten Mal berücksichtigt wurde in diesem Stresstest die neue Kapitalanforderungsverordnung CRR III, die Anfang 2025 in Kraft trat. Die Banken mussten ihre Kapitalquoten sowohl mit Übergangsregelungen („transitional“) als auch nach dem vollständig umgesetzten Regelwerk („fully loaded“) berechnen. Während die transitional-Werte näher an der tatsächlichen Kapitalplanung liegen, erlauben die fully-loaded-Werte einen Blick auf längerfristige, potenziell risikobehaftete Entwicklungen ohne regulatorische Übergangserleichterungen. Auch wenn die Ergebnisse insgesamt robust ausfallen, betonen sowohl die Bundesbank als auch die BaFin, dass die Lage auf den Märkten weiterhin mit Unsicherheiten behaftet bleibt.
Trotz der guten Ergebnisse bleiben die Unsicherheiten im Marktumfeld hoch. Als Experte im Risikomanagement und aufsichtsrechtlichem Meldewesen unterstützt die CURENTIS AG Finanzinstitute dabei, regulatorische Anforderungen effizient umzusetzen und robuste Steuerungs- und Risikostrategien zu entwickeln. So stärken wir gemeinsam die Resilienz Ihres Instituts – auch unter verschärften Bedingungen.
Zum Autor:
Artur Kehrein ist seit 2022 Senior Consultant der CURENTIS AG. Er verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich Risikomanagement und Meldewesen. Darüber hinaus hat er sich auf Sustainable/Green Finance und regulatorisches Reporting spezialisiert.