BaFin-Maßnahmen gegen PAYONE – Was bedeutet das für die Zukunft des Zahlungsdienstleisters?
Die Finanzaufsicht BaFin hat erneut schwerwiegende Mängel bei der Geldwäschebekämpfung und den IT-Prozessen von Payone festgestellt. Dies führt zu erhöhten Eigenmittelanforderungen und der Bestellung eines Sonderbeauftragten. Doch was bedeutet das für Payone, seine Muttergesellschaft Worldline und die Sparkassen?
Hintergründe
Bereits 2023 hatte die BaFin ernsthafte Mängel in der Geldwäscheprävention bei Payone festgestellt, was zu Einschränkungen im Geschäft mit Hochrisikokunden führte. Eine Sonderprüfung aus dem Jahr 2022 ergab, dass Payone die Vorgaben des Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes (ZAG) nicht vollständig erfüllte, insbesondere in den Bereichen IT und IT-Prozesse. Zudem zeigte die Jahresabschlussprüfung 2023, dass die gesetzlichen Vorgaben des Geldwäschegesetzes (GwG) nicht in allen geprüften Bereichen eingehalten wurden und der Zahlungsdienstleister starke Defizite in der gesetzeskonformen Prüfung seiner Kunden hat.
Maßnahmen der BaFin
Aufgrund dieser Mängel muss Payone nun mehr Eigenmittel vorhalten, bis die organisatorischen Defizite behoben sind. Zudem hat die BaFin einen Sonderbeauftragten bestellt, der die Umsetzung der Maßnahmen überwachen soll und ein Auge auf die zukünftigen Entwicklungen werfen wird. Diese Schritte sind seit dem 17. November 2024 beziehungsweise dem 21. Januar 2025 rechtskräftig.
Auswirkungen auf Payone und Worldline
Die Entsendung eines Sonderbeauftragten deutet darauf hin, dass die BaFin davon ausgeht, dass die Behebung der Probleme länger dauern wird. Bereits in der Vergangenheit hatte die BaFin Sonderbeauftragte in anderen Payment-Unternehmen und Fintechs eingesetzt, die oft länger als geplant blieben und weitere Probleme entdeckten. Dies könnte auch bei Payone der Fall sein und stellt einen weiteren Rückschlag für das Unternehmen dar.
Für Worldline, den größten Anteilseigner von Payone, sind die neuen Beschränkungen ebenfalls besorgniserregend. Das Unternehmen musste bereits mehrfach Gewinnwarnungen ausgeben, die mit den Problemen bei Payone zusammenhingen. Im Juli 2024 wurde bekannt, dass bereits zu diesem Zeitpunkt jede zehnte Stelle bei Payone gestrichen werden soll.
Reaktion von Payone
Payone hat die Schritte der BaFin bestätigt und betont, dass das Unternehmen seine Eigenkapitalbasis Ende 2023 deutlich gestärkt hat, um seine finanzielle Solidität zu untermauern. Diese Kapitalerhöhung wurde von den Gesellschaftern S-Payment (DSV-Gruppe) und Worldline unterstützt. Payone sieht die Entscheidung der BaFin als Chance, seine Geschäftstätigkeiten zu optimieren und versichert, dass der reguläre Geschäftsbetrieb unverändert weitergeführt wird.
Fazit
Die Maßnahmen der BaFin gegen Payone zeigen, wie wichtig eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation und effektive Geldwäscheprävention sind. Für Payone und seine Muttergesellschaft Worldline bedeutet dies jedoch erhebliche Herausforderungen. Da solch grundlegende strukturelle Veränderungen innerhalb der Geschäftsorganisation oftmals unvorhergesehene Verzögerungen mit sich bringen, bleibt es abzuwarten, wie schnell und effektiv die festgestellten Mängel wirklich behoben werden können und welche langfristigen Auswirkungen dies auf das Unternehmen haben wird.