FATF veröffentlicht Annual Report 2020 – 2021
10. Dezember 2021
Die Financial Action Task Force (FATF), das international führende Gremium zur Bekämpfung von Geldwäsche, veröffentlichte den Jahresbericht für den Zeitraum 01.07.2020 – 30.06.2021. Die wichtigsten Inhalte fassen wir nachfolgend für Sie zusammen.
In dem ersten Jahr der deutschen Präsidentschaft stand die FATF vor großen Herausforderungen. Insbesondere die Corona-Pandemie hatte einen bedeutenden Einfluss auf globale Geldwäscheaktivitäten im letzten Jahr. Während die Situation neue Möglichkeiten für Kriminelle im Rahmen der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung schaffte, hatten Regierungen Probleme bei der Aufdeckung, Ermittlung und Verfolgung von Geldwäscheaktivitäten. Im Zuge der aktuellen Herausforderungen identifizierte die FATF relevante Themengebiete und setzt Standards für diese.
Im Fokus des Reports steht die Digitale Transformation. Das Gremium startete eine Reihe von Projekten und kam zu dem Schluss, dass digitale Technologien, wie die künstliche Intelligenz, machine learning und big data analytics signifikante Veränderungen im Kampf gegen Geldwäsche mit sich bringen werden. Während diese Technologien großes Potenzial vorweisen, werde die manuelle Überprüfung von Menschen stets eine signifikante Bedeutung haben. In dem Report „Suggested actions to support the use of new technologies for AML/CFT“ schafft die FATF ein Rahmenwerk zur erfolgreichen Nutzung der digitalen Potenziale.
Weiterhin hebt die FATF die Bedeutung der Geldwäsche im Bereich der Umweltkriminalität hervor. Der illegale Handel mit Wildtieren, Forstwirtschaftskriminalität, illegaler Bergbau und Abfallhandel seien mit Umsätzen in Milliardenhöhe behaftet und habe einen erheblichen Einfluss auf die Zerstörung der Umwelt. CURENTIS berichtete auch bereits mehrfach über die Problematik (siehe beispielsweise https://curentis.com/anti-money-laundering-bekaempft-umweltkriminalitaet-beispiel-illegale-goldminen/). Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Umweltkosten erweiterte die FATF den Rahmen für die Bekämpfung der Umweltkriminalität. In dem Report „Money Laundering from Environmental Crime“ wird betont, dass die Zusammenarbeit über Behörden und Ländergrenzen hinweg unter Einbeziehung aller betroffenen Instanzen eine wichtige Voraussetzung für die effektive Bekämpfung der Umweltkriminalität und der damit einhergehenden Geldwäscheaktivitäten ist.
Eine weitere Priorität der FATF für das Jahr 2020 stellte Trade-based money laundering dar. Ausgangspunkt hierbei ist die Analyse der der Geldwäscheaktivitäten, die sich im internationalen Handel in Billionenhöhe verstecken. Diese Art der Geldwäsche gehört zu den Methoden, die am häufigsten genutzt wird und gleichzeitig eine enorme Komplexität vorweist. Zur Schaffung eines grundlegenden Verständnisses und der Unterstützung der Regierungen verfasste die FATF ausführliche Berichte zur Identifikation von Trends und Entwicklungen, sowie Risikoindikatoren zum Thema Trade-based money laundering.
Weiterhin wurden im Rahmen des ethnisch oder rassistisch motivierten Terrorismus Initiativen gestartet, die gemeinsame strukturelle Merkmale und Finanzierungsmuster für dieses komplexe Phänomen aufzeigen. Darüber hinaus wurden neue Leitlinien verfasst, die dazu beitragen sollen, internationalen Frieden und Sicherheit zu gewährleisten. Dies stellt die Anleitung zu einer internationalen Risikominderung der finanziell sanktionierten Bereiche, wie beispielsweise die Finanzierung von Massenvernichtungswaffen dar.
Quelle: https://www.fatf-gafi.org/publications/fatfgeneral/documents/annual-report-2020-2021.html