Mit fleissigen Bienen zur Nachhaltigkeit: CURENTIS bei CSRD-Seminar von beefuture
CURENTIS kooperiert im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie mit beefuture. Beefuture fördert das Bienenwachstum und bietet seinen Partnern die Pflege eines Bienenstockes an. Seit April 2022 lebt ein fleißiges Bienenvolk der CURENTIS auf dem beefuture Gelände am Ammersee.
Am 26. Juni 2024 haben wir gerne die Möglichkeit wahrgenommen unser Partnerunternehmen beefuture (https://beefuture.online/) zu besuchen und dabei eine spannende Informationsveranstaltung zum Thema „CSRD-Berichterstattung – Nachhaltige Wege für mehr Transparenz“ zu verfolgen. Die Veranstaltung bot Einblicke in die Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und beleuchtete die Herausforderungen sowie Lösungsansätze für Unternehmen. Philipp Ehren nahm im Namen der CURENTIS AG an der Veranstaltung teil.
Den Auftakt bildete ein Vortrag von Delphine Jeske zur praktischen Umsetzung der CSRD. Anschließend folgte eine Podiumsdiskussion mit Experten, die bereits praktische Erfahrungen mit der Umsetzung der CSRD gesammelt haben: Markus König (Geschäftsleitung Vertrieb & Marketing, FRIEDRICH SCHARR KG), Stefanie Buchacher (Senior Sustainability Manager, BOGNER Willy Bogner GmbH), Ann Mertens (Nachhaltigkeitsbeauftragte, Mosca GmbH) und Frank Weiß (Gesellschafter & Geschäftsführer, beefuture GmbH). Die Diskussion wurde von Janina Lang (Direktorin & Prokuristin, Fokus Zukunft GmbH & Co. KG) moderiert.
Im Laufe der Veranstaltung wurde deutlich, dass die Berichterstattung nach der CSRD die Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Neben der allseits bekannten Schwierigkeit der Datenerhebung intern sowie extern, stellt auch die Prüfung der Lieferkette die Unternehmen vor Probleme. Gerade die Analyse zur Doppelten Wesentlichkeit hat dabei ganz besondere Tücken. Auf der einen Seite muss viel Zeit von der verantwortlichen Person, aber auch von verschiedenen Geschäftsbereichen und der Führungsebene in diese Analyse fließen. Auf der anderen Seite stellt sich bei vielen Punkten die Fragen, welche Punkte wirklich relevant sind, gerade in Bezug auf verschiedene Geschäftsbereiche mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Zusätzlich ist es notwendig die Datenerhebung sowie die Ergebnisrückflüsse zu standardisieren und bestenfalls das ganze Vorgehen zu standardisieren, da dieser Prozess jährlich stattfinden muss.
Neben den Herausforderungen wurden dann auch verschiedene Lösungs- bzw. Unterstützungsansätze dargestellt, die in den vertretenen Unternehmen bereits erfolgreich zum Einsatz kommen. Alle Gesprächspartner waren sich einig, dass ihr erster CSRD-Bericht nicht perfekt sein wird und das eine gewisse Lernkurve eingeplant werden muss. Daher wurde deutlich empfohlen bereits frühzeitig einen ersten Bericht anzufertigen. So sind beispielsweise alle vertretenden Unternehmen der Diskussionsrunde aufgrund ihrer Größe nicht verpflichtet für das Jahr 2024 einen CSRD-Bericht zu erstellen, dennoch arbeiten Sie alle bereits an einer Erstellung für das Jahr 2023. Dies bietet den Vorteil sich zeitnah mit den Details auseinander zu setzen und Berichte zu erzeugen, die noch nicht zwingend perfekt sein müssen.
Des weiteren wurde eine Zentralisierung der Verantwortlichkeit und eine umfängliche Kommunikation hervorgehoben. Bei der Kommunikation sind vor allem drei Zielgruppen zu betrachten. Zum einen die eigenen Mitarbeiter, um ein Verständnis für die Thematik zu vermitteln und die Wichtigkeit der Mitarbeit darzustellen. Als zweite Gruppe braucht es einen offenen Austausch mit der Lieferkette, um möglichst umfangreich relevante Daten auszutauschen. Als dritte Säule bedarf es einer klaren Kommunikation zu den Berichtsempfängern zur Offenlegung, welche Informationen dem Unternehmen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorliegen.
Abschließend wurde auch die Wichtigkeit von Partnerschaften und externer Unterstützung hervorgehoben, um gerade den ersten außerordentlich hohen Aufwand der Berichterstattung sicher stemmen zu können.
Bei all den genannten Herausforderungen und Aufwänden für ein Unternehmen, kam natürlich schnell die Frage auf, warum ein Unternehmen in diese Thematik so viel Geld und Personal investieren sollte. Auf der einen Seite steht natürlich die rechtliche Pflicht einen solchen Bericht ab einem definieren Zeitpunkt (abhängig von den Unternehmenskennzahlen) zu erstellen. Auf der anderen Seite wurden allerdings von den Podiumsteilnehmern auch gute Gründe angeführt, sich gegebenenfalls sogar freiwillig einer solchen Berichterstattung zu unterziehen. Hierbei sind vor allem die drei Gründe Wettbewerbsvorteil, Optimierung durch Transparenz und der Zugang zum Kapitalmarkt zu nennen. Die Teilnehmer sind sich einig, dass eine Umfangreiche Berichterstattung zusammen mit einer Nachhaltigen Ausrichtung des Unternehmens in Zukunft einen großen Wettbewerbsvorteil darstellen wird. Unsere Gesellschaft achtet mehr und mehr auf diese Aspekte, weshalb sich transparente Unternehmen in Zukunft mit starken Vorteilen rechnen können. Des weiteren bietet die entstandene Transparenz durch die ausführliche Bearbeitung der CSRD-Berichterstattung große Möglichkeiten Optimierungspotentiale im Unternehmen zu finden und zu heben, da in viele Prozesse ein tieferer Einblick entsteht. Abschließend wird angemerkt, dass gerade Banken in Zukunft mehr und mehr auf die Nachhaltigkeit oder zumindest die Bereitstellung von Nachhaltigkeitskennzahlen Wert legen. Dadurch könnte es einfacher oder gegebenenfalls erst möglich werden bei Finanzinstitute Kredite für weitere Investitionen zu erhalten und Investoren zu gewinnen.
Neben den positiven Stimmen zu den Nachhaltigkeitsbemühungen und der notwendigen CSRD-Berichterstattung wurden allerdings auch kritische Aspekte angesprochen. Für ein einzelnes Unternehmen stellt sich die Frage, wo das Geld für die Berichterstattung und einen nachhaltigen Unternehmensumbau herkommen soll. Außerdem ist für manche im Publikum fraglich, ob sich all diese Investitionen in Zukunft, trotz der oben genannten Gründe, auszahlen werden.
Auf Ebene des europäischen Wirtschaftsraum wurde spekuliert, dass die teuren Verpflichtungen der Wirtschaft bei uns grundsätzlich schaden werde. Auf der einen Seite durch hohe Kosten und Verlust von Wettbewerbsfähigkeit und zum anderen durch Abwanderung von Unternehmen, gerade mit hohen Emissionswerten. Bei zweiteren wurde sogar angemerkt, dass die gleichen Unternehmen im Ausland eventuell mehr CO2 Emittieren, als sie das im europäischen Wirtschaftsraum tuen würden, da im Ausland oft sehr geringe Vorgaben existieren.
Insgesamt verdeutlichte die Veranstaltung, dass die CSRD-Berichterstattung zwar Herausforderungen mit sich bringt, aber auch große Chancen für Unternehmen bietet. Sie ermöglicht nicht nur die Erfüllung regulatorischer Anforderungen, sondern auch die Identifikation von Optimierungspotenzialen und die Stärkung der Wettbewerbsposition. Die Experten betonten die Notwendigkeit eines proaktiven Ansatzes und unterstrichen die Bedeutung der Nachhaltigkeitsberichterstattung als integralen Bestandteil zukunftsorientierter Unternehmensführung.
Wenn Sie ebenfalls eine umfängliche Einführung in die praktische Umsetzung der CSRD-Berichterstattung erhalten möchten, dann sind Sie herzlich zu unserem Web-Seminar (https://curentis.com/event/curentis-web-seminar-corporate-sustainable-reporting-directive-expansion-of-non-financial-reporting/) eingeladen.
Für ein persönliches Beratungsgespräch können Sie uns gerne jederzeit unter ralf.penndorf@curentis.com und philipp.ehren@curentis.com erreichen.
Zum Autor: Philipp Ehren ist seit 2021 Senior Consultant der CURENTIS AG. Er verfügt über mehrjährige Erfahrungen aus der Projektarbeit im Risikomanagement mit dem Schwerpunkt auf IT-Anwendungen. Darüber hinaus hat er sich auf Sustainable/Green Finance spezialisiert.